Die Ergebnisse der KJH-Statistiken senden für die Jahre 2017 und 2018 für die Kinder- und Jugendhilfe widersprüchliche Signale aus. So zeigen die Finanzdaten für das Jahr 2017 und die Kita-Personaldaten für 2018 ein nach wie vor schnell wachsendes Arbeitsfeld der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung. Während für die Kindertagesbetreuung ein anhaltendes Wachstum bewältigt werden muss, signalisieren die 2017er-Zahlen bei Neufällen im Bereich Vollzeitpflegehilfe und Heimerziehung einen zurückgehenden Bedarf. Der Grund liegt auf der Hand: die rückläufigen Zahlen bei denen, die wegen Krieg und Vertreibung in Deutschland Zuflucht suchen, darunter auch die Gruppe der unbegleiteten ausländischen Minderjährigen. Zurzeit unterstützt die Kinder- und Jugendhilfe noch zahlreiche junge Geflüchtete, die 2015 und 2016 unbegleitet nach Deutschland kamen und mittlerweile zu einem großen Teil volljährig geworden sind. Die Zahl der Hilfen für junge Volljährige fällt für 2017 so hoch aus wie nie zuvor. Zum einen sind die Träger also gefordert, mehr denn je zusammen mit den jungen Menschen Prozesse der Verselbstständigung zu organisieren. Zum anderen müssen sie sich aber gleichzeitig auf rückläufige Zahlen der Inanspruchnahme einstellen, eine nach vielen Wachstumsjahren ungewöhnliche Herausforderung.