KomDat Ausgabe: 2023/01
Editorial:
Seit einiger Zeit wird nahezu täglich in den Medien über Themen der Kinder- und Jugendhilfe berichtet. Aktuell steht dabei der Fachkräftemangel sowie damit einhergehende Befürchtungen einer Relativierung von fachlichen Standards und verbindlichen Rechtsansprüchen im Mittelpunkt. Auf diese Weise wird für die Kinder- und Jugendhilfe wieder einmal ein Bild der Krise gezeichnet. Demgegenüber verschwindet allzu schnell die Wahrnehmung dafür, was in den vergangenen Jahrzehnten erreicht wurde und welche Bedeutung sie mittlerweile in der Gesellschaft erlangt hat. Die aktuelle Ausgabe berichtet ebenfalls an vielen Stellen über die aktuellen Herausforderungen aufgrund des Fachkräftebedarfs sowie der Aus- und Nachwirkungen der Coronapandemie. Gleichzeitig zeigt sich jedoch immer wieder die enorme Expansionsdynamik der vergangenen zwei Jahrzehnte. Das wird anhand der erheblichen Ausgabenanstiege für die Kinder- und Jugendhilfe und dem anhaltenden Ausbau ganztägiger Angebote für Grundschulkinder ebenso deutlich wie aufgrund der nach wie vor eher besser als schlechter werdenden Personal-Kind-Schlüssel in Kitas oder der ungewöhnlich hohen Anzahl an rechtsverantwortlichen Einrichtungsträgern von Kitas, die erstmals ins Blickfeld gerückt wird. Einmal mehr wird erkennbar, welches außergewöhnliche Wachstum die Kinder- und Jugendhilfe in den vergangenen Jahren zu bewältigen hatte: mehr Aufgaben, mehr Erwartungsdruck, mehr Kinder und Jugendliche, mehr Personal, mehr Einrichtungen, höhere Kosten. Gleichzeitig zeichnen sich konturenhaft auch die Folgen und Narben der Coronapandemie ab: Vor allem das ehrenamtliche Engagement in der Kinder- und Jugendarbeit scheint davon massiv tangiert worden zu sein. Wir wünschen Ihnen eine erkenntnisreiche Lektüre!
Inhalt:
- KomDat 02+03/2023
- KomDat 03/2022