KomDat Ausgabe: 2021/01
Editorial:
Neben der Herausforderung, die Folgen der Coronapandemie zu bewältigen, steht die Kinder- und Jugendhilfe aktuell und in den nächsten Jahren vor der großen Aufgabe der eigenen Weiterentwicklung. Mit der Zustimmung des Bundesrates vom 07.05.2021 zu dem vom Bundestag verabschiedeten Kinder- und Jugendstärkungsgesetz zur Reform des SGB VIII sind gravierende Veränderungen in einem Sozialleistungssystem vorgesehen, das seit Jahren stetig wächst. Die neue KomDat-Ausgabe unterstreicht einmal mehr den anhaltenden Ausbau, der sich in steigenden Ausgaben insbesondere für den frühkindlichen Bereich zeigt. Von einem nachlassenden Wachstum sind – bedingt durch den rückläufigen Trend im stationären Bereich – hingegen die Hilfen zur Erziehung betroffen. Die Situation der Erfassung der Angebote in der Kinder- und Jugendarbeit mit der vergleichsweise „jungen“ Statistik scheint sich langsam zu stabilisieren, wie ein weiterer Beitrag zeigt. Mit dem Schwerpunkt auf der Kooperation der Jugendarbeit mit der Schule wird zudem ein Thema aufgegriffen, das im Horizont des aktuell laufenden Gesetzgebungsverfahrens zur Einführung eines Rechtsanspruchs auf ganztägige Angebote im Grundschulalter an Bedeutung gewinnt. Die letzten beiden Beiträge widmen sich aus zwei unterschiedlichen Perspektiven dem Thema der Kindertagesbetreuung. Der erste Beitrag diskutiert die jüngsten Entwicklungen beim Personalschlüssel – einer mittlerweile wichtigen Kennzahl zur Beobachtung und Messung der Qualität in Kindertageseinrichtungen. Der abschließende Beitrag widmet sich aus methodischer Sicht der Frage, ob die bisherigen Berechnungen der Ü3-Quote zu einer Unterschätzung der tatsächlichen Inanspruchnahme geführt haben und inwiefern eine neue Berechnungsweise zu genaueren Ergebnissen führt. Wir wünschen Ihnen eine erkenntnisreiche Lektüre und weiterhin alles Gute in diesen herausfordernden Zeiten.
Inhalt:
- KomDat 02/2021
- KomDat 02+03/2020