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25 Jahre KomDat Jugendhilfe: Die Jubiläumsausgabe vermeldet neue Höchststände in vielen Arbeitsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe

Anlässlich des 25-jährigen Bestehens von KomDat bringt die AKJStat eine Jubiläumsausgabe heraus. In dem bislang umfangreichsten Heft der KomDat-Geschichte werden neben diverser Rückblicke auf ein viertel Jahrhundert mit dem Informationsdienst Ergebnisse aller Teilstatistiken zur Kinder- und Jugendhilfe präsentiert.

Expansion der Kinder- und Jugendhilfe geht mit unterschiedlichen Wachstumsdynamiken einher

Die Kinder- und Jugendhilfe ist ein Feld, welches sich seit Jahren durch ein enormes Wachstum auszeichnet. Die beiden „Coronajahre“ 2020 und 2021 mit ihren Einschränkungen haben zu großen Teilen dieses Wachstum kurzzeitig gebremst, vereinzelt sogar für Einbrüche gesorgt.

Mit den aktuellsten Zahlen – für Kita mit der Datenbasis 2023 und für die weiteren Arbeitsfelder mit 2022 – werden mit Ausnahme der Adoptionen und der Kindertagespflege für verschiedene Arbeitsfelder zwar wieder Höchststände vermeldet. Diese gehen jedoch mit unterschiedlichen Wachstumsdynamiken einher. So schreitet der Ausbau der Kindertagesbetreuung besonders bei den unter 3-Jährigen weiter voran, dies jedoch vor allem in Westdeutschland, während in Ostdeutschland aufgrund demografischer Veränderungen Plätze abgebaut werden. Während der Anstieg der Gefährdungseinschätzungen der Jugendämter zum zweiten Mal in Folge gering ausfällt, weisen die Inobhutnahmen einen sprunghaften Anstieg bei der Gruppe der unbegleiteten ausländischen Minderjährigen auf. Diese Entwicklungen gehen mit steigenden Ausgaben einher, wobei diese in Teilen auf Tarif- und Preissteigerungen zurückzuführen sind. Und auch der Blick auf das in Zukunft für die Kinder- und Jugendhilfe relevante Feld der Eingliederungshilfen nach SGB IX zeigt eine weitere Zunahme der Leistungen für die Minderjährigen.

Die Kindertagespflege als vernachlässigte Größe in der Fachkräftekrise?

Die Tagespflege hat in den letzten 20 Jahren bis etwa Mitte der 2010er-Jahre einen enormen Ausbau erlebt. Nach einer stagnierenden Phase zeichnet sich seit der Pandemie im Jahr 2020 jedoch ein Rückgang der Kindertagespflegepersonen ab, der sich in Ostdeutschland stärker zeigt als in den westdeutschen Ländern.  

Gleichzeitig ist bei den Kindertagespflegepersonen ein deutlicher Trend in Richtung Verberuflichung zu beobachten. Grundsätzlich scheint bei den aktuell sinkenden Zahlen das Potenzial dieses niederschwelligen, weniger aufwändigen Angebots mit Blick auf den Fachkräftebedarf bislang nicht ausreichend beachtet zu werden. Spätestens der Blick auf das Altersgefüge dürfte die politischen Verantwortlichen alarmieren, da zeitnah mit einem erhöhten altersbedingten Ausstieg der Tagespflegepersonen zu rechnen ist.

Zunehmende Bedeutung von Kindern als Adressat:innen der offenen Kinder- und Jugendarbeit

Nahezu jedes dritte Angebot der offenen Kinder- und Jugendarbeit wird ausschließlich und regelmäßig von Kindern unter 14 Jahren genutzt. Angeboten, die sich an junge Adressat:innen richten, kommt demnach eine nicht zu unterschätzende Rolle in dem Arbeitsfeld zu. Im Vergleich zu altersgemischten Angeboten oder solchen mit einer älteren Zielgruppe handelt es sich bei den Kindern eher um „kleinere“ Angebote mit einer durchschnittlich kleineren Besucher:innenzahl und einer kürzeren Zeitspanne. Etwa jedes vierte Angebot davon findet in Kooperation mit Schule statt und damit im geringeren Maße als altersgemischte Angebote. Im Zuge des Ausbaus der Ganztagsgrundschulen zeigt das Ergebnis, dass Angebote für Kinder unter 14 Jahren auch unabhängig von der Schulkooperation eine wichtige Säule der offenen Kinder- und Jugendarbeit darstellen.

 

Kontakt:

Agathe Tabel
0231/755-6583
agathe.tabel@tu-dortmund.de

Dr. Christiane Meiner-Teubner
0231/755-8188
christiane.meiner@tu-dortmund.de

 

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