KomDat Ausgabe: 2013/03
Editorial:
Der „Spiegel“ spricht in seiner ersten Ausgabe das Jahres 2014 von einer Krise der Kinder- und Jugendhilfe, genauer: der Hilfen zur Erziehung. Nicht zuletzt wird das an bundesweit rund 1 Million jungen Menschen und ihren Familien festgemacht, die 2012 eine Hilfe zur Erziehung in Anspruch genommen haben. Nicht ganz 7,4 Mrd. EUR haben die Jugendämter und die Haushalte der Kommunen dafür ausgegeben. Doch lässt sich allein aus diesen Zahlen eine Krise ableiten? Wohl kaum. Dazu sind die Einflussfaktoren und die sich abzeichnenden Entwicklungen zu vielschichtig. Einfache Antworten helfen hier auf jeden Fall nicht weiter. Es sollte also noch einmal genauer hingeschaut werden – auch empirisch. Im Mittelpunkt dieser KomDat-Ausgabe stehen daher die vor einigen Wochen veröffentlichten, nach wie vor steigenden Daten zu den finanziellen Aufwendungen genauso wie die sich allmählich konsolidierenden Fallzahlen zu den Hilfen zur Erziehung sowie die Angaben zum Handeln der Jugendämter im Kinderschutz – im Übrigen erstmalig auch die zu den im § 8a SGB VIII rechtlich kodifizierten Gefährdungseinschätzungen. Darüber hinaus werfen wir einen Blick auf Entwicklungen bei den Inobhutnahmen und hier insbesondere bei den unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen.
In dem Beitrag „Erziehungshilfen am Wendepunkt?“ (Heft 3/13) wird die Inanspruchnahme von Hilfen zur Erziehung bis einschließlich 2012 von der AKJStat analysiert. Herr Menne – langjähriger Geschäftsführer der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke) – hat zu diesem Beitrag eine Kommentierung unter der besonderen Perspektive der Erziehungsberatung geschrieben, die hier zum Download zur Verfügung steht.
