KomDat Ausgabe: 2015/02
Editorial:
Diese Ausgabe war anders geplant. Vorgesehen war eine schmalere Fassung, die bereits im September erscheinen sollte. Allerdings wollten wir nicht nur kleinere aktuelle Themen, wie die Hilfen zur Erziehung im Ausland aufgreifen, sondern auch noch ausstehende neuere Daten berücksichtigen. Nachdem nach und nach die 2014er-Ergebnisse zu Inobhutnahmen und Gefährdungseinschätzungen sowie die 2015er-Daten zur Kindertagesbetreuung seitens Destatis eintrafen, konnten die Analysen beginnen. So zeigt sich, dass der „U3-Ausbau“ weiter geht, zugleich aber die bestehende „Lücke“ zwischen Elternwunsch und tatsächlicher Inanspruchnahme ein kaum erklärbares Phänomen bleibt. Im Kinderschutz gewinnt die Statistik zu den Gefährdungseinschätzungen weiter an Solidität; die Erkenntnisse werden präziser und sich daraus ergebende Fragen zielgerichteter. Virulent ist das Thema Kinderschutz auch bei der rasant steigenden Inobhutnahmezahl unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge; noch nie haben Jugendämter so viele in Obhut genommen wie 2014. Und dabei ist das, was sich in den letzten Monaten in dieser Hinsicht entwickelt hat, noch gar nicht einberechnet. Hier läuft die Statistik ganz offenkundig der Realität hinterher.
